Szenenwechsel - Berichte

Unter dem Motto Szenenwechsel haben in den vergangen Jahren über 2.500 Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren Einrichtungen der Diakonie und der Caritas kennengelernt. In den Osterferien waren sie in Sozialstationen, Altenzentren, Tagesaufenthalten, Kindergärten, Beratungsstellen, Häusern und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, in Anlaufstellen für Straffällige, Beratungsstellen für Suchtabhängige und in der Bahnhofsmission tätig.

Szenenwechsel in der Behindertenhilfe

Senay, 18 Jahre war bei den Gemeinnützigen Werkstätten in Oldenburg Ohmstede. Am ersten Tag ihres Szenenwechsels hatte sie schon etwas Herzklopfen. Denn die junge Frau mit türkischen Eltern hatte vorher noch nie Kontakt zu Menschen mit Behinderungen. Aber es war richtig von meinem ursprünglichen Wunsch abzugehen und mir diesen Platz anzubieten, findet Senay. "Ich habe Lebenserfahrung mitgenommen und mich mit den behinderten Menschen gut verstanden." Super gut fand Senay, wie selbstbewußt und stark die Menschen im Leben stehen. In Absprache mit den Werkstätten hat sie ihren Szenenwechsel dann soga auf zwei Wochen verlängert.

Lisa, 18 Jahre ist bei der Suche nach einem Praktikum auf den Szenenwechsel aufmerksam geworden. Sie hat die Ferienbetreuung in einer Caritas-Einrichtung für Menschen mit Behinderungen mitgemacht. Die Tage mit den behinderten Kindern in Lindern haben sie in ihrem Berufswunsch verstärkt. Nach dem Abitur möchte Lisa Sozialassistentin werden.

Szenenwechsel im Kindergarten

Svenja, 18 Jahre, besuchte eine Integrative Kindertagesstätte und hat inzwischen großen Respekt vor der Leistung der Mitarbeiter in sozialen Enrichtungen. Sie hat erlebt, wie anstrengend die Arbeit mit Kindern sein kann. Die offene Art der behinderten Kinder half ihr, die anfängliche Scheu zu überwinden. Auch wenn Svenjas Berufswunsch nicht im sozialen Bereich liegt, der Szenenwechsel war für sie ein tolles Erlebnis und ein Gewinn.

Heidi, 16 Jahre war in einer Kreisgeschäftsstelle der Diakonie aktiv. Sie meint: "Durch das Praktikum habe ich erfahren, wie es in der Welt wirklich zugeht. In meinem Alltag wird immer die gute schöne Scheinwelt vorgespielt." Ihre Alltagswelt, wenn sie nicht zur Schule geht: Tanzen, Tischtennis, Tennis, Freunde, Lesen und Fotografieren.

Szenenwechsel bei Senioren

Christoph, 19 Jahre, war in der Strafentlassenenhilfe tätig. Nun überlegt er, ob er seinen Beruf in diesem Bereich wählen soll. Und die 17jährige Schülerin Sina machte ihren Szenenwechsel in der Sozialstation. Sie will Musiktherapeutin werden. Die Praxiswoche hat sie in diesem Wunsch bestärkt.

Judith, 17 Jahre, war 5 Tage in einem Oldenburger Altenheim und ist dabei mit alten Menschen ins Gespräch gekommen. Es hat ihr so gut gefallen, das sie überlegt, ein zweites Mal mit zu machen.

Szenenwechsel in integrativer Tagesstätte

Karen, 18 Jahre und Schülerin, ging in den Diakonie-Kindergarten im Oldenburger Philosophenweg. Sonst spielt sie Querflöte und etwas Gitarre, treibt Sport, liest und schreibt Briefe. Sie unternimmt viel mit ihren Freunden und verreist auch gerne mal. Für die Aktion Szenenwechsel hatte sie sich bewußt beworben "zum einen, weil ich im Sommer ein Jahr als Au-Pair in die USA gehen will, zum anderen, weil es mich interessiert und ich später gerne Sozialpädagogik studieren möchte." Sie hoffte, gut mit den Kindern auszukommen, und weitere Erfahrungen im Umgang mit ihnen zu sammeln. Vor allem wollte sie Kontakt zu Menschen knüpfen, die anders sind als sie. Ihre Erwartungen wurden erfüllt und sie hat wichtige Erfahrungen gemacht, die ihr helfen werden, ihren Studienwunsch weiter zu konkretisieren.

Szenenwechsel bei sozialen Diensten

Julia-Kristin tanzt und shoppt gerne in ihrer Freizeit. Oder sie trifft sich mit Freunden. Diese Mal verbrachte sie ihre Osterferien in einem Nachbarschaftsbüro in Delmenhorst. Hier erhielt sie einen Einblick in die Gemeinwesenarbeit.

Gesine, 19jährige Schülerin, spielt in ihrer Freizeit Basketball, kümmert sich um ihren Hund, besucht Freunde, liest und telefoniert gerne. Sie hat eine Woche lang in der Bahnhofsmission hospitiert. Und warum? "Ich möchte durch dieses Praktikum Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln und Einblicke in andere Lebensstile bekommen."

Szenenwechsel im Krankenhaus

Olesja geht in ihrer Freizeit gern aus, trifft Freunde, hört Musik und liest. Außerdem lernt sie gerne neue Menschen kennen. In der Praxiswoche wollte sie einmal Menschen kennenlernen, denen es nicht so gut geht wie ihr, und die auf Hilfe angewiesen sind. Dabei war ihr die gute Zusammenarbeit mit dem Sozialarbeiter in der Beratungsstelle, die sie erfahren hat, sehr wichtig.

Szenenwechsel in der Flüchtlingsbetreuung

Hendrik, 19jähriger Schüler aus Varel, spielt in seiner Freizeit Volleyball und Klavier. Er macht gerne Urlaub und trifft sich mit Freunden. In den Osterferien wollte er mal was anderes machen, als sich nur erholen. Er sammelte Erfahrungen in der Flüchtlingsbetreuung. So konnte er mit eigenen Augen sehen, wie sich Asylpolitik in der Praxis auswirkt.